zuletzt aktualisiert am 7. Mai 2024 von Ines
Deep Blogging – noch nie gehört?
Keine Sorge, Deep Blogging als Begriff ist nicht geläufig und du musst ihn nicht kennen.
Ich verwende ihn für meine Kundinnen, die ich betreue und mich, weil ich ihn so treffend finde und es eine sehr effiziente und gleichzeitig erfüllende Art zu bloggen beschreibt: Indem du dich voll und ganz auf deine Contentproduktion konzentrierst, dich dem Schreiben hingibst.
Warums so wichtig ist, dass du dir die Erlaubnis gibst, dich aufs Schreiben konzentrieren zu dürfen, wenn du (wieder) lernen willst, den Prozess zu lieben, werde ich dir gleich ausführlich anhand meiner Geschichte erzählen!
Warum Deep Blogging als Begriff?
Den Begriff habe ich in Anlehnung an „Deep Work“ kreiert.
„Deep Work“ (übersetzt „Konzentriert arbeiten“) ist ein Buch von Cal Newport. Er schreibt drüber, wie wichtig es ist, sich nicht ablenken zu lassen und ungestört und konzentriert zu arbeiten. Denn nur so kann etwas Geniales enstehen und das sogar in viel kürzerer Zeit als üblich.
Aber nicht nur einzigartige Texte waren und sind für mich wichtig. Schreiben war für mich auch immer eine Art Ventil und hatte einen therapeutischen Effekt, weil ich Erlebtes verarbeiten konnte.
Wie du vielleicht schon weißt, habe ich 2016 auf frauenmut.com mit dem Bloggen angefangen, wenn nicht, möchtest du meinen Werdegang vielleicht nachlesen.
Ich war anfangs voller Begeisterung und mit Leidenschaft dabei. Dann kam 2018 der zweite Blog. 2019 habe ich mich schließlich selbstständig gemacht und – wie kann es anders sein – den dazu passenden Unternehmensblog gegründet. Das ist der, den du gerade liest.
Bloggen – nur noch lästige Pflichtübung
Das Ding ist aber leider: Ich hatte drei Blogs und mir im Laufe der Zeit mein eigenes Hamsterrad geschaffen.
Denn meine Leidenschaft und Freude sind irgendwann gekippt.
Ich wollte eine disziplinierte menschliche Contentmaschine werden und Woche für Woche einen Blogartikel rausbringen. Das habe ich Anfang 2019 für meinen Businessblog auch gemacht und wollte das für immer und ewig durchziehen.
Dazu habe ich viel zu viel Fremdcontent konsumiert und viel zu wenig auf meine Intuition und meine Bedürfnisse als Unternehmerin gehört: Gefühlt jede:r predigte nur noch, wie man schnell und effizient mit seinem Content fertig werden konnte. Ich hab das sogar eine Zeit lang selbst gepredigt. Aber das setzte mich als jemand, die für schöpferische Prozesse sowieso immer viel Zeit braucht, immens unter Druck.
Das Schreiben war für mich ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch ein weiteres To-do auf der Liste und machte mir überhaupt keinen Spaß mehr.
Zeit meines Lebens hatte das Schreiben immer auch einen heilsamen Effekt auf mich ausgeübt – der nun vollkommen verflogen war.
Ich habe Texte nur noch produziert und nicht mehr geschrieben. Ich habe geschrieben, um ein To-do abzuhaken, nicht, weil ich beim Schreiben meiner Leidenschaft nachgehen durfte.
Also ließ ich es bleiben bzw. habe es stark reduziert – denn ich hatte ja noch so viele andere Aufgaben, die ich abarbeiten musste. Ich verzichtete also genau auf das, was mir eigentlich anfangs am meisten Spaß gemacht hatte.
Das war für mich doppelt schlimm: Nicht nur, dass es für mein Business kontraproduktiv war, dass ich plötzlich aufhörte, Content zu produzieren – auch war ich abgeschnitten von meiner Leidenschaft, von meinem Ventil.
Bloggen (wieder) lieben lernen
Ich weiß gar nicht mehr, was der konkrete Auslöser war, aber in den Krisenjahren 2020 – 2022 habe ich extrem viel über mein Business und mich nachgedacht und mich persönlich und beruflich stark weiterentwickelt.
Das war auch die Zeit, an dem ich intensiv darüber nachgedacht – aber vor allem hingespürt – hatte, warum mir Schreiben keinen Spaß mehr machte.
Ich denke rückblickend, dass ich mir schlicht nicht erlaubt habe, dass mir Schreiben Spaß machen darf. Es gibt da diesen Spruch: „Mach dein Hobby zum Beruf und du hast kein Hobby mehr“ und dieser triffts ziemlich auf den Punkt.
Es war eine reine Sache des Mindsets und von Glaubenssätzen – in meinem Kopf war Schreiben nun eben (lästige) Arbeit und kein Ausgleich mehr, der mich erfüllen und für den ich mir genug Zeit nehmen durfte.
Daraufhin habe ich gecheckt, dass ich umdenken musste. Content am Fließband zu produzieren, war nicht die Lösung. Genauso wenig wie die vielgepredigte Disziplin. Von der halte ich gar nichts mehr mittlerweile! Aber davon erzähle ich dir ein anderes Mal mehr.
Long story short: Ich habe verstanden, dass ich lernen musste, nicht das Ergebnis in den Vordergrund zu stellen, sondern, dass ich mich wieder in den Schreibprozess verlieben musste.
Und ich habe mich rückbesonnen auf meine Anfänge und meine Erfolge als Bloggerin. Die Zeit, als mir das Schreiben noch so großen Spaß gemacht hatte und habe daraus Erkenntnisse gezogen.
Ich weiß noch, wie ich oft tief bis in die Nacht für meine Blogs geschrieben habe, fernab von Zeit und Raum und gar nicht damit aufhören wollte, weil ich überhaupt nicht müde davon wurde!
Kennst du das? Vielleicht hast du auch irgendwann mit dem Bloggen (für deinen Businessblog) angefangen und anfangs jede freie Minute dafür investiert, ohne, dass es sich wie Arbeit angefühlt hat.
Hast du (mittlerweile) die Lust dran verloren und fühlst es nicht mehr? Willst du, dass dein Feuer wieder zu brennen beginnt?
Dann empfehle ich dir, die Deep-Blogging-Methode einfach einmal auszuprobieren, die ich für meine Kundinnen und mich entwickelt habe.
Die Regeln sind sehr einfach aber du musst dich wirklich darauf einlassen – das ist die echte Challenge daran.
Aber ich muss doch mit meinen Blogartikeln schnell fertig werden, oder?
Um ehrlich zu sein, eignet sich Deep Blogging nicht für jede:n. Du musst wirklich bereit dafür sein, dich hinzugeben und dem Schreibprozess absolute Priorität einzuräumen.
Paradoxerweise braucht es nicht mehr Zeit, wenn du dir mehr Zeit nimmst!
Je fokussierter du dich aufs Schreiben einlässt, umso schneller wird dein Blogartikel fertig werden, auch wenn es erst einmal nur eine Rohfassung ist.
Außerdem werden deine Blogartikel eine ganz andere Qualität bekommen, als wenn du sie schnell und hektisch runterschreibst, da du nicht nur ins Denken, sondern auch ins Fühlen gehst. Das ist mir z. B. besonders wichtig, wenn ich Blogartikel schreibe, in denen ich für meine Leser:innen Probleme löse.
Ich weiß, viele von uns Onlineunternehmerinnen glauben, sie können es sich schlichtweg nicht leisten, sich für ihre Aufgaben ausreichend Zeit zu nehmen oder ihre Tätigkeit zu lieben. Denn irgendwie muss ja auch das Geld verdient werden! Und das geht nur hart!
Außerdem gibt es so viele andere To-dos, die im Moment oft wichtiger sind.
Das verstehe ich und ich komme oft selbst genug in dieses Gedankenkarussell, aus dem ich regelmäßig wieder rausspringen muss.
Deep Blogging: Meine 5 goldene Regeln
Deshalb habe ich fünf Tipps für dich, die dir helfen werde, aus dieser Tretmühle zu kommen und die Liebe zum Schreiben wieder zu entdecken und gleichzeitig richtig genialen Content zu produzieren!
1. Deine Deep-Blogging-Session fixieren
Fixiere einen Zeitraum in deinem Kalender, an denen du dich nur auf das Schreiben von Blogartikeln konzentrieren möchtest. Ich empfehle dafür einen Block von mindestens zwei bis Stunden pro Woche.
Die Zeit dieser Sessions ist nicht verhandel- oder verschiebbar und du solltest in dieser Zeit keine Kundenarbeiten erledigen oder andere Termine vereinbaren.
Achte drauf, dass du ein Zeitfenster fixierst, an dem deine Konzentration für gewöhnlich sehr hoch ist.
Die Deep-Blogging-Sessions mit meinen Kundinnen finden für gewöhnlich dienstags von 16 – 18 Uhr statt und diese Zeit hat sich für uns alle gut bewährt.
2. Schaffe die richtigen Rahmenbedingungen
Sorge dafür, dass du ablenkungsfrei arbeiten kannst. Bei mir beinhaltet das einen aufgeräumten Schreibtisch, ein Krug Wasser, Stift und Collegeblock in Griffweite und das Smartphone im Konzentrationsmodus.
Da ich in dieser Zeit ausnahmslos schreibe, mache ich auch keine Recherchearbeiten, wie z. B. Google, Keywordrecherche oder Bildersuche und schreibe auch keine Metatexte für die Suchmaschinenoptimierung.
Das alles mache ich entweder schon davor und außerhalb der Deep-Blogging-Session oder, wenn ich mit dem Blogartikel fertig bin.
3. Fokussiere dich auf einen einzigen Blogartikel/Text und nur aufs Schreiben
Nimm dir nur einen Blogartikel pro Deep-Blogging-Session vor, an dem du schreiben möchtest und fixiere das Thema schon vor der Session. Recherchearbeiten und Co. sollten davor schon erledigt werden oder im Nachhinein (siehe Punkt 2).
Spring nicht zwischen Texten oder Blogartikeln hin und her, sondern bleib an einem einzigen dran.
4. Mindset: es dauert so lange, wie es dauert
Dieser Punkt ist, finde ich, eine echte Herausforderung, gerade, wenn du mit dem Deep Blogging erst begonnen hast. Versuche dich nicht darauf zu konzentrieren, schnell fertig werden zu wollen oder zu müssen.
Wenn du nicht fertig wirst, schreibst du einfach in der nächsten Session weiter. Es kann aber auch sein, dass du so im Flow bist, dass du nach Ende der Session gar nicht aufhören willst, dann mach einfach weiter!
Die Erfahrung mit meinen Kundinnen hat gezeigt, dass wir in zwei Stunden fokussierter Arbeit oft viel mehr schaffen, als wir vorher gedacht hätten. Und meistens haben wir auch noch danach Lust, eine Stunde länger dranzubleiben.
5. Deep Blogging: Vollkommene Hingabe ans Schreiben
Dieser Flow–Zustand ist eher eine Folge der vier Punkte von oben, als etwas, was du dir gezielt vornehmen kannst.
Es geht darum, dass du das Schreiben wieder vollkommen genießen lernst und dein Körper und Geist dabei entspannen können, anstatt, dass du unter Stress stehst!
Es ist vielleicht, angelehnt an das Runner’s High, eine Art Blogger’s High.
Wenn du es irgendwann schaffst, ins Schreiben vollkommen einzutauchen wird dich Schreiben in Zukunft vollkommen erfüllen und du wirst süchtig danach werden!
Du willst Deep Blogging ausprobieren?
Gerne helfe ich dir dabei, fokussiert und konzentriert an deinem Content zu arbeiten und Blogartikel für deinen Unternehmensblog zu erschaffen, die dir endlich Kundinnen und Aufträge bringen!
Im Rahmen meiner Blogbetreuung kannst du an den wöchentlichen Deep-Blogging-Sessions teilnehmen und wirst von mir in regelmäßigen Calls 1:1 unterstützt.
Hallo Ines!
1.) Bitte um ehrliche harte Kritik-nur so kann ich besser werden.
2.) Mein Ziel wäre, bzw. mein Ziel soll sein, Menschen die kurz vor oder sich bereits im Pensionsmodus sich befinden, diesen sogenannten Pensionsschock zu ersparen und ihnen eine Möglichkeit aufzuzeigen dass der Eintitt in diese Phase des Lebens sehr ausfüllend und überaus unterhaltsam sein kann.
Meine Frau und ich machen das nun seit zwölf Jahren und uns ist noch nie fad geworden.
Unter dem Motto: „Du kannst nichts falsch machen,-habe ich einfach zu schreiben begonnen. Aber mach dir bitte selbst ein Bild davon.
Lieber Willibald, ich bitte um dein Verständnis, dass ich im Rahmen von Blogkommentaren keine Bloganalysen durchführen oder Geschäftsmodelle und -ideen bewerten kann. Wenn du einen professionellen Blog starten möchtest und eine Beratung buchen möchtest, können wir gerne einen Kennenlern-Call vereinbaren: Kontakt
Liebe Grüße und alles Gute, Ines
Liebe Ines,
du sprichst mir aus dem Herzen. Wenn man sich fürs Bloggen zu viel vornimmt, läuft man irgendwann ins Blogger-Burnout; das sollte nicht passieren. Lieber weniger Bloggen, dafür mit Spaß und Freude!
Ich habe im letzten Jahr stark auf SEO-Content fokussiert und merke, dass ich jetzt wieder etwas anderes brauche. Nämlich Artikel, die aus dem Herzen kommen 🙂 . Die muss man sich einfach erlauben!
LG Eva
Genau DAS Eva! Ich glaube, wir sind die ersten, die sagen, SEO ist wichtig! Aber schreiben für die Seele ist halt auch wichtig. 😀